#1 RE: Einmarsch auf Trahh von Torin 12.01.2009 09:15

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Die Ankunft auf Trahh
Wie ich schon geschrieben habe kamen die Trahhirrim auf die nach ihnen benannte Insel. Dazu werde ich wieder auf eine der Schriften aus den Archiven Talosias anstelle meiner Worte setzen.

Einst lebten in den fernen Landen im Westen eine Schar von Nordmenschen, die den Glauben ihrer Stammesgenossen in Frage stellten. Einer von ihnen war Hlafru, welchen man aufgrund seiner Kampfeskunst auch den Schlaechter nannte. Man sagt, dass dieser Krieger so unzufrieden mit der Welt um sich herum war, dass er eine neue schaffen wollte.

So zog er mit seiner Frau, seinen Kindern und einigen anderen quer durch die Mittellande, auf der Suche nach einem Land, das seinen Wuenschen entsprach. Doch zu dieser Zeit herrschten Krieg und Hunger vor, so dass Hlafru eines Tages beschloss, den Kontinent zu verlassen und auf hoher See nach einem neuen Land zu suchen, es heisst das er sich dazu die Unzufriedenheit seines Gefolges bezueglich der Religion zunutze machte. Nach einer beschwerlichen Seereise fanden sie den Kontinent Talosia, wo man ihnen Geschichten von einer unbewohnten Insel im Westen des Kontinents erzaehlte. Hlafru zoegerte keinen Moment und machte sich mit seinem Gefolge auf, die Insel zu erforschen.

Als sie endlich an der Kueste Trahhs ankamen, wie sie die Insel fortan nennen wollten, ereignete sich etwas wundersames: die Maenner und Frauen bereiteten sich gerade darauf vor, die Nacht wieder auf festen Boden zu verbringen, als in einem der entzuendeten Feuer ein Schatten erschien: er wurde groesser und groesser und nahm Form und Farbe eines beeindruckenden roten Drachens an. Die Menschen duckten sich aengstlich in ihre Boote, versuchten sich in der niedrigen Boeschung des Strandes zu verstecken oder gar hinter einer der zahlreichen kleinen Sandduenen, denn sie wussten, welches fuerchterliche Monster sie vor sich sahen, in den Legenden, die sie auf Talosia gehoert hatten, wurde kein Name mit soviel Furcht ausgesprochen wie dieser: Flarung der Feurige.


Der Drache spie eine Feuerlanze in den Himmel und schnaubte bedrohlich ob der Menschen, die seine Ruhe auf dieser abgelegenen Insel gestoert hatten. Einige der Nordmenschen packten ueberstuerzt ihre Sachen und wollten vor der schrecklichen Vernichtung des Drachen in ihren Booten fliehen, doch ihr Anfuehrer Hlafruson sprach zu ihnen, wie sie noch nie einen Menschen hatten reden hoeren. Einige berichteten spaeter, er haette in einem ueberirdischen Lichte gebadet, das blauer als der tiefste Ozean und heller als die Sonne war, andere berichteten, dass er sich in einen grossen, furchteinfloessenden Wolf verwandelt hatte, dessen Fell im blassen Mondlicht silbrig schimmerte. Jeder schien in diesem Moment etwas anderes zu sehen und zu hoeren, doch in einem waren sich alle einig: nach dem seine aufpeitschende Rede geendet hatte fuehlten sie sich bestaerkt und fassten neuen Mut.

Hlafru aber drehte sich um, griff nach seinem Schwert Blutsgrimm und stuermte mit einem wilden Kriegsschrei auf den erbosten Drachen zu. Der Kampf der nun folgte, so sagt man, dauerte Tage, dauerte Wochen gar, doch schliesslich waren Wut und Geist des Kriegers staerker als alles Feuer, das ihm der grosse Drache entgegen spie. Und so geschah es, gerade als Flarung zu einer neuen, maechtigen Feuerlanze ansetzte, dass Hlafruson seine Verteidigung durchbrach und ihm das kalte Metall seines Schwertes in dem ungeschuetzten Hals trieb und ihm den Kopf vom roten Leib trennte. Dort, wo eben noch der furchterregende Kopf des Drachen gewesen war, quoll nun Blut von einem Schwarz das tiefer war als die Nacht hervor. Es floss ueber das Schwert des Nordmannes und ueber seine rechte Hand, die unter schrecklichem Zischen anfing zu gluehen und schliesslich verbrannte.

Seine Klinge jedoch begann zu vibrieren, als haette man einen Eisenkloeppel dagegen geschlagen und erzeugte einen Ton, der ueber die gesamte Insel zu hoeren war. Alle Nordmenschen, die sich von dem fuerchterlichen Kampf verschreckt in die Waelder der unbekannten Insel zurueckgezogen hatten, kamen nun zoegerlich hervor und fingen an zu jubeln und zu tanzen, als sie sich des Sieges ihres Anfuehrers ueber das schreckliche Ungetuem bewusst wurden. Das Schwert hoerte auf zu zittern, doch schien es seinem Traeger, als waere es auf einmal leicht wie eine Feder, er konnte den maechtigen Zweihaender sogar mit nur einer Hand ganz leicht fuehren, als waere er nicht aus schwerem Metall sondern aus Holz. Von diesem Tage an fuehrte Hlafruson sein Schwert Blutsgrim nur noch mit der linken, unverbrannten Hand. Dieses Schwert zerbarst in einem der Kriege die Hlafruson fuehrte und wurde zu einem kuerzeren Schwert umgeschmiedet.


Nachdem der Drache besiegt war, feierten die Nordmenschen ein Fest, das sieben Tage und Naechte angedauert haben soll.
Nun konnten sie sich endlich aufmachen, um die Insel zu besiedeln. Ihre erste Siedlung gruendeten sie auf einem Huegel, von dem aus man Wald sah, soweit das Auge reichte. Durch diesen Umstand erhielt die Siedlung auch ihren Namen Waldsehsweit.
Hlafru regierte von diesem Tage an noch einige Jahrzehnte ueber die Nordmenschen, welche sich fortan Trahhirrim nannten. Er gilt als Stammvater jener und seine Soehne herrschen noch heute ueber das Land.

[ Editiert von Torin am 01.12.10 13:32 ]

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