Und wieder ergoss sich ein Strom von Flüchtlingen vom Norden in den Süden der Feldmark. Aber diesmal waren sie schneller, als jene, die im Sommer vor den unheimlichen Echsenwesen geflüchtet waren. Auch waren sie mitleidloser mit jenen, die nicht weiter konnten. Man bemühte sich wenigstens die Kinder zu Retten. Mehr als einmal versprach Ottfried von Ox einer sterbenden Mutter, sich um ihr Kind zu kümmern. Mehr als einmal übergab er eben dieses Kind wenige Tage später den Flammen.
Brennende Scheiterhaufen markierten die Wege der Flüchtlingstrecks. Niemand wollte, das die Toten Eltern, Kinder oder Nachbarn sich wieder erhoben ihnen folgten. In ihrer Verzweiflung zerteilten die Menschen ihre Toten und warfen sie in die Essen der Schmieden. Schwarze Rauchschwaden und der Gestank verbrennenden Fleisches drückten der lieblichen Feldmark ihr Brandzeichen auf.
Aber nicht alle zogen nach Süden. Immer wieder zogen Trupps nach Norden, um sich dem grausamen Feind entgegen zu stellen. Kirchensoldaten unter der Führung zu junger, zu gläubiger Offiziere und zu alter Sergeanten, die ihren Glauben längst auf den Schlachtfeldern ihrer Heimat verloren hatten. Hier marschierte ein Adliger mit einem selbst ausgehobenen Aufgebot, dort hatten sich die Leute eines Dorfes oder Landstriches unter einem energischen Schulzen oder einem selbst gewählten Anführer versammelt, um Korandia entgegen zu treten. Ritter Ottfried half, wo immer er konnte, führte auch einige Trupps selber nach Norden, bis er einen Kommandeur fand, dem sich die Leute anschließen konnten. Aber er fand kein organisiertes Heer.
An den Bäumen hingen die toten Körper echter und vermeintlicher korandischer Spione.
Der Tod ritt schrill lachend über das Land und schwang die Geißel des Krieges.
[ Editiert von Elfjur am 19.11.11 23:57 ]
SC: Ritter Ottfried von Ox zu Grenzburg, Vogt der Grafschaft Südspitze NSC: Priester UNUs Was die Götter wünschen.